Welche Relevanz besitzt IT- und Softwarearchitektur?
IT- und Softwarearchitektur beschreibt in der Informatik die Zusammensetzung und das Zusammenwirken verschiedener Komponenten von informationstechnischen Systemen wie Computern, Großrechnern und Datenbanksystemen einerseits und Software andererseits.
Der enger gefasste Begriff „IT-Architektur“ bezieht sich auf sämtliche dynamische und statische Aspekte eines Unternehmens bzw. einer Organisation, genauer: auf Aspekte der IT innerhalb dieser. Hierunter fällt nicht nur die Infrastruktur samt Netzwerken, Hardware etc., sondern auch die Software, Technologien und Schnittstellen. Außerdem zählen hierzu sämtliche durch IT unterstützte Prozesse und Funktionen sowie das damit verbundene Architektur-Management, welches u.a. für die Datensicherung, die Ausfallsicherheit und die Kapazitätsplanung zuständig ist.
Um sich ein genaueres Bild von der IT-Architektur machen zu können, wird diese häufig mit einem sogenannten Bebauungsplan für die Stadtplanung verglichen. Dieser Plan stellt den Grundpfeiler für die Errichtung und Instandhaltung der Infrastruktur sowie der einzelnen Gruppen und Personen dar. Ein solcher Plan stellt sicher, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen genutzt werden und er sichert die Entwicklung der Stadt.
Anders als die Informationsarchitektur, mit der die IT-Architektur häufig fälschlicherweise gleichgesetzt wird, behält die IT-Architektur sozusagen stets den Gesamtüberblick über die IT-Aspekte der jeweiligen Organisation.
Wie bereits angedeutet, zerlegt die Softwarearchitektur ein Gesamtsystem sozusagen in seine einzelnen Teile. Es definiert die zu erstellenden Komponenten sowie die Informationen, welche zwischen diesen einzelnen Bestandteilen ausgetauscht werden (müssen). Ein übergeordnetes Ziel besteht darin, die Kopplung zwischen den Komponenten so gering wie möglich zu halten. Die Bestimmungen der Softwarearchitektur haben maßgeblichen Einfluss auf die Software-Qualität. Hierzu zählen die Performance, die Wartbarkeit, die Sicherheit und die Modifizierbarkeit der Software sowie weitere Aspekte. Ein Qualitätsmerkmal in dieser Hinsicht ist die Stetigkeit der Softwarearchitektur bei späteren Änderungen.
Aber was genau bedeutet das für die Praxis, sprich: Welche Rolle spielt die IT- und Softwarearchitektur heutzutage?
Zunächst einmal: Die Bedeutung der IT- und Softwarearchitektur hat in den letzten Jahren konstant zugenommen. Der Bereich ist zu einem bedeutsamen Bestandteil der Software- und Systementwicklung herangewachsen. Natürlich stellt das gute Design von Software-Systemen keine neue Herausforderung dar, doch die Richtlinien und Werkzeuge für dieses Design haben sich in den letzten Jahren konkretisiert. Das ist u.a. auf die zunehmende Komplexität von Software-Systemen sowie deren Erstellung zurückzuführen. Diese gesteigerte Komplexität erfordert einen speziellen Zugang zum Software-Design. Nur so können neue Lösungen geschaffen werden, um die technologischen Möglichkeiten sowie die damit einhergehenden Anforderungen zu bewältigen. Diese Lösungen müssen flexibel und erweiterbar sein, sodass sie auch den Anforderungen der Zukunft gerecht werden können.
Es reicht also längst nicht mehr aus, eine Lösung für eine Anforderung zu entwickeln. Stattdessen ist eine gute Lösung erweiterbar und leicht zu warten. Zudem ist sie in einem anderen Kontext einsetzbar. Um solche Lösungen generieren zu können, werden Technologien benötigt, mit denen architektonische Entwürfe von Software-Systemen entwickelt werden können. Diese Technologien müssen in den Entwicklungsprozess eingebunden und stetig aktualisiert werden.
Da die Komplexität an Subsystemen immer mehr zunimmt und die Zeit sowie die Kosten für die einzelnen Bereiche der Software-Entwicklung immer enger werden, muss die (Weiter-)Entwicklung eines Software-Systems von Anfang an mit in die Prozesse einbezogen werden. In diesem Zusammenhang sprechen Experten auch gerne von „Evolution“. Um das Software-System verstehen zu können, benötigt man eine wesentliche Beschreibung des Systems – die Architektur.
Nicht selten werden Architekturentscheidungen auf unzureichender Informationsbasis sowie unter Zeitdruck getroffen. Das kann gravierende Konsequenzen haben, die nicht unmittelbar, sondern meist erst wesentlich später eintreten. Auch hieran wird die bedeutende Rolle der IT- und Softwarearchitektur erkennbar.
Die IT- und Softwarearchitektur stellt die Gesamtheit der IT-Schnittstellen in einer Organisation bzw. in einem Unternehmen dar und gewährleistet die Dynamik und die Funktionalität sämtlicher Prozesse. Sie bestimmt grundlegende Regeln und koordiniert das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten in einem Unternehmen.
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Geschrieben am: 2017-07-27